- Kimchi
- Kimchi['kɪmçi], jüdische Grammatikerfamilie; bekannte Vertreter:1) David, genannt Redak (Rabbi David Kimchi), * Narbonne 1160, ✝ ebenda 1235, Sohn von 2). Sein Hauptwerk »Miklol« (Vollkommenheit, Enzyklopädie, 1545), im ersten Teil Grammatik, im zweiten hebräisches Wörterbuch, wurde Vorbild für J. Reuchlin, S. Münster u. a. christliche Hebraisten. Kimchi schrieb auch Kommentare zu Büchern des Alten Testaments. Sein Psalmenkommentar enthält zur Widerlegung christologischer Deutungen einige antichristliche Exkurse, die als »Teschubot la-nozrim« (Antworten der Hüter) und »Teschubot ha-Redak« (Antworten des Redak) gesammelt und von Yom Tob Lipmann (✝ 1459) am Ende seiner apologetisch-polemischen Schrift »Sefer ha-nizachon« (»Buch der Disputation«) gedruckt wurden.D. K., the man and the commentaries (Cambridge, Mass., 1975).2) Joseph ben Isaak, * Südspanien um 1100, ✝ Narbonne 1170, Vater von 1) und 3); verfasste die erste hebräische Grammatik eines christlichen Landes, das »Buch der Erinnerung« (»Sefer zikkaron«, herausgegeben von W. Bacher, 1888), Kommentare zu Büchern des Alten Testaments sowie - als Anleitung zum Disput mit Christen, v. a. mit Konvertiten - das »Buch des Bundes« (»Sefer ha-berit«), das eine der klassischen polemischen Schriften des Judentums darstellt. Seine synagogalen Dichtungen wurden in die Liturgie der Juden der Provence und des sephardischen Ritus aufgenommen.3) Moses, ✝ Narbonne 1190, Sohn von 2); schrieb einen kurzen Leitfaden der hebräischen Grammatik, der in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts vielfach zur Erlernung des Hebräischen benutzt und von S. Münster ins Lateinische übersetzt wurde (Paris 1520). Den Drucken ist öfter der hebräische Kommentar des jüdischen Gelehrten und Grammatikers Elia Levita (* 1469, ✝ 1549) beigegeben.
Universal-Lexikon. 2012.